Schon als Kind war Runge an Tuberkulose erkrankt und bettlägerig. In dieser Zeit entdeckte er seine Neigung zum Scherenschnitt und schnitt bevorzugt Pflanzenmotive.
Zeitlebens betrieb Runge das Kunsthandwerk des Scherenschnitts
und sandte Goethe zum Beispiel zahlreiche Blumen für die Zimmer-dekoration samt Anleitung zur Anbringung und Aufbewahrung der Schnitte. 1805 gelang ihm der künstlerische Durchbruch mit Radierungen zu seinen Scheren-schnitten in dem Zyklus Die Zeiten. Dieser erschien in einer ersten Auflage von 25 Stück. Ein Exemplar erwarb Goethe und schmückte damit sein Musikzimmer mit der Beurteilung: „Zum rasend werden, toll und schön zugleich.“
Philipp Otto Runges, Pflanzenschnitte sind von konzentrierter Schönheit. Der Maler selber spricht in seiner romantischen Naturfrömmigkeit vom „lebendigen Geist Gottes“, der im Detail sichtbar werde.
Diese Silhouette von Hamburg ist 200 Jahre alt. Naturgemäß hat sie etwas gelitten und einiges hat sich im Stadtbild verändert - es gibt ein paar Kirchtürme mehr - aber sonst ... Windräder sind
bei guter Sicht auch heute zu sehen. Eigentlich alles wie eh und je. Eine geniale Arbeit.
Runge, ein wahrer Meister des Scherenschnitts. Mit ihm verbindet mich nicht nur die Affinität zur Silhouette, sondern auch seine Tuberkuloseerkrankung.